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Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich einerseits um eine Auseinandersetzung mit der Biografie Klara von Assisis, der Gemeinschaftsbildung in San Damiano und dem Zusammenhang mit der Biografie und besonders dem Armutsideal des Franziskus von Assisi. Andererseits werden die Versuche von Päpsten und päpstlicher Kurie des 13. Jahrhunderts beleuchtet, mit der Armutsbewegung und mit neu gegründeten Klöstern bzw. klosterähnlichen Gemeinschaften umzugehen und sie zu regulieren. Besonders das Vierte Laterankonzil bietet den institutionellen Rahmen, in den die Bemühungen Klaras um Anerkennung ihrer Lebensordnung in dieser Arbeit gestellt werden. Die Arbeit ist in drei Teile gegliedert, von unterschiedlichem Umfang. Im ersten Teil – einem Theaterstück vergleichbar, handelt es sich um eine Art Prolog und erste Szene – steht die persönliche Begegnung von Klara und Franziskus von Assisi im Mittelpunkt. Ausgehend von der jeweiligen familiären Herkunft wird beleuchtet, wie es zur ersten Kontaktaufnahme kam, wie sich dies auf die sog. „Bekehrung“ Klaras auswirkte und welche Konsequenzen sie daraus zog. Am Ende dieses Kapitels wird die Thematik der „evangelischen Armut“ vor allem anhand von Aussagen aus Primärquellen im Hinblick darauf untersucht, welche Aspekte Franziskus in besonderer Weise hervorgehoben hat, worin das Faszinosum Klaras an den Idealen Franziskus´ bestand, und wie sie selbst versucht hat, es umzusetzen. Im zweiten Teil beschreibe ich – um beim Vergleich mit dem Theater zu bleiben – gleichsam das „Bühnenbild“, d. i. die zeit- und ideengeschichtlichen Kontexte, in deren Rahmen sich Klara und ihre Gefährtinnen bewegten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Untersuchung der Maßnahmen der Kurie, die weiblichen Armutsbewegungen des 13. Jahrhunderts in neue Ordnungen und bekannte Strukturen einzubetten. So wird der Rahmen aufgespannt, innerhalb dessen Klaras Bemühungen und Auseinandersetzungen mit Päpsten und Kurie zu verorten sind. Der dritte Teil, Hauptteil dieser Arbeit, handelt von den verschiedenen Versuchen, Lebensformen und Regulative für die Gemeinschaft in San Damiano u. a. zu kreieren und zu etablieren. Es wird – vor allem anhand von Primärquellen – dargestellt, auf welche Widerstände sowohl die Versuche von Päpsten und Kurie, das Leben der Gemeinschaft in San Damiano in freiwilliger Armut zu verändern, stießen, als auch die Vorstöße Klaras und Agnes´ von Prag im Bemühen um eine kirchenrechtliche Anerkennung ihrer eigenen Entwürfe einer Ordensregel. |