Warum braucht die Nephrologie heute noch die Nierenszintigraphie?

Autor: H Rathke, Uwe Haberkorn, Sabine Haufe
Rok vydání: 2018
Předmět:
Zdroj: Der Nephrologe. 13:244-250
ISSN: 1862-0418
1862-040X
DOI: 10.1007/s11560-018-0266-y
Popis: Diverse nuklearmedizinische Untersuchungen konnen einen Beitrag zur Evaluation pra-, intra- und postrenaler Nierenpathologien liefern. Die Obstruktion der ableitenden Harnwege kann von einer Uropathie (Dilatation der Kelche, Nierenbecken und Ureter) zu einer Nephropathie (Parenchymschaden) fuhren. Abhangig von der klinischen Fragestellung stehen verschiedene Radiopharmazeutika zur entsprechenden Diagnostik zur Verfugung. Vorgestellt werden die drei klinisch haufig eingesetzten Radiopharmaka zur Abklarung von Nierenperfusion, Nierenfunktion und Exkretionsleistung. Es wurde eine Literaturrecherche unter Einschluss der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft fur Nuklearmedizin (DGN), der European Association of Nuclear Medicine (EANM) und der US-amerikanischen Society of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (SNMMI) durchgefuhrt. Haufige klinische Anwendung finden 99mTc-MAG3 als kombinierte Nierenfunktionsszintigraphie und -Ausscheidungsszintigraphie. Ziel der MAG3-Nierenszintigraphie ist die fruhzeitige und objektivierbare Evaluation der funktionellen Relevanz der Obstruktion. Die Beurteilung der Abflussverhaltnisse beantwortet auch die Frage, ob eine Ektasie des Harntrakts eine Obstruktion bedeutet. 99mTc-DMSA als statische Nierenszintigraphie zur Beurteilung der kortikalen Funktion und 99mTc-DTPA zur Nierenperfusionsszintigraphie und Bestimmung der glomerularen Filtrationsrate (GRF). Die MAG3-Nierenszintigraphie ist die am haufigsten angewandte Untersuchung mit Fokus auf die Beurteilung der ableitenden Harnwege. Unter Berucksichtigung der verhaltnismasig geringen Strahlenbelastung bei hoher klinischer Aussagekraft und Objektivierung der Nierenfunktion stellt die Nierenfunktionsszintigraphie eine einfache Moglichkeit zur Beurteilung von Nierenpathologien dar.
Databáze: OpenAIRE