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1987 wurde in Frankreich die erste laparoskopische Cholecystektomie (CE) durchgefuhrt. Die beobachtete schnellere Rekonvaleszenz der Patienten nach einer solchen lap. CE hatte danach zu einer raschen, aber oft unkontrollierten Ausbreitung laparoskopischer Operationsmethoden auch auf andere chirurgische Eingriffe gefuhrt. Dabei stehen fundierte Analysen in den allermeisten Fallen noch aus — und dies betrifft zum Teil auch die lap. CE — welche heute als „Goldstandard“ fur die Behandlung der Cholecystolithiasis betrachtet wird. So berichtete TREACY 1995 in provokanter Form mit der Uberschrift „Is the laparoscopic bubble bursting?”, das unter den bis zu diesem Zeitpunkt erschienenen 800 Publikationen zur lap. CE lediglich 15 randomisierte kontrollierte Studien waren [6, 7]. Auch gibt es nur wenig fundierte Studien zur perioperativen Pathophysiologie, welche die klinisch beobachtbare schnellere Erholung der Patienten wissenschaftlich untermauern. Solche Untersuchungen bezogen sich bisher weitgehend auf die Analyse von Streshormonen oder auf immunologische Faktoren - als indirekte Zeichen des Operationsstresses [3, 4]. Direkte Untersuchungen zum postoperativen Aggressionsstoffwechsel, insbesondere zum Ausmas des postoperativen Katabolismus, wurden bisher kaum durchgefuhrt. So ist zu klaren, ob der Verlust an Muskeleiweis als Zeichen der postoperativen Katabolie nach lap. Eingriffen weniger ausgepragt ist als nach konventioneller Operation. Das Ziel unserer Studie bestand deswegen darin, erstmalig die perioperativen muskularen Proteinnettobilanzen — als Differenz aus der muskularen Proteinsynthese und aus dem muskularen Proteinabbau — nach lap. versus konv. CE zu vergleichen. Dazu wurde ein an unserer Klinik etabliertes Tracermodell [7] mit 13C-Leuzin nach BENNET (1) fur die Untersuchung des muskularen Proteinstoffwechsels verwendet (13C = stabiles Isotop). |