Evaluation eines Behandlungskonzeptes für die neurologische Anschlussrehabilitation nach Schlaganfall (Phase D): Studienprotokoll für eine Multicenterstudie

Autor: Ulrike Oesterle, Sebastian Knapp, Rainer Kaluscha, Gert Krischak
Rok vydání: 2020
Předmět:
Zdroj: Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin. 30:95-107
ISSN: 1439-085X
0940-6689
DOI: 10.1055/a-1076-7275
Popis: Zusammenfassung Ziel der Studie Die AOK Baden-Württemberg verfolgt das Ziel einer einrichtungsübergreifenden, hochwertigen Versorgungsqualität zur Sicherstellung einer stabilen Gesamtversorgungssituation und der Steigerung der Leistungstransparenz in der neurologischen Rehabilitation nach Schlaganfall. Um dieses Ziel zu erreichen, initiierte sie das Projekt „AOK-proReha Schlaganfall“. Die Sektion Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung (SEVERA) des Universitätsklinikums Freiburg entwickelte dazu im Auftrag der AOK Baden-Württemberg unter Beteiligung neurologischer Rehabilitationseinrichtungen ein neues modulares Behandlungskonzept zur Standardisierung der Behandlung von Schlaganfallpatienten der Phase D. Die wissenschaftliche Evaluation des neuen Behandlungskonzeptes erfolgt durch das Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm (IFR Ulm). Methoden Die Evaluation erfolgte im Rahmen einer kontrollierten Multicenterstudie. In die Studie wurden Schlaganfallpatienten der Phase D eingeschlossen. Die Rekrutierung wurde in 14 neurologischen Rehabilitationseinrichtungen in Baden-Württemberg durchgeführt. Dabei wurden in drei Einrichtungen ausschließlich Fälle für die Interventionsgruppe und in sechs Zentren nur Fälle für die Kontrollgruppe rekrutiert. In fünf weiteren Rehabilitationseinrichtungen wechselte das Therapieregime von bisherigen klinikspezifischen Behandlungskonzepten zum neuen Behandlungskonzept. In diesen Häusern wurden Patienten, die vor Einführung des neuen Behandlungskonzepts entsprechend der bisherigen klinikspezifischen Therapiekonzepte behandelt wurden, in die Kontrollgruppe eingeschlossen. Nach Implementierung des neuen Behandlungskonzepts wurden dann Patienten für die Interventionsgruppe rekrutiert. Primäre Zielgrößen des Gruppenvergleichs sind die Behandlungsergebnisse, d.h. die funktionale und kognitive Leistungsfähigkeit sowie die Fähigkeit zur Durchführung der Aktivitäten des täglichen Lebens. Dabei wurde die Assessmentbatterie zusammen mit einem Expertenbeirat aus den Rehabilitationseinrichtungen entwickelt. Ergebnisse Die Rekrutierung der historischen Kontrollgruppe in den Rehabilitationseinrichtungen, die das neue Behandlungskonzept implementieren, wurde im März 2018 abgeschlossen. Dabei konnten insgesamt 122 Patienten eingeschlossen werden. Diskussion Das Studienprotokoll beschreibt die Methodik im Zuge der wissenschaftlichen Begleitung des Modellprojekts. Von den Rehabilitationseinrichtungen wurde insbesondere das praxisnahe Vorgehen gut aufgenommen. Die Studie wird klären, ob eine flächendeckende Dissemination des neuen Behandlungskonzeptes empfohlen werden kann.
Databáze: OpenAIRE