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Die vorliegende Arbeit hat das Ziel B��rgerbeteiligungsmodelle f��r erneuerbare Energien in ��sterreich, Deutschland und Gro��britannien zu vergleichen. Daf��r werden Faktoren betrachtet, wie die politische Unterst��tzung, die allgemeine Entwicklung erneuerbarer Energien und der Anteil von B��rgerenergie an der erneuerbaren Energieproduktion, aber auch welche Akteure B��rgerenergieprojekte umsetzen, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen f��r B��rgerbeteiligungsmodelle, M��glichkeiten der Akzeptanzsteigerung durch B��rgerbeteiligungen, die gesellschaftsrechtlichen Formen mit denen Projekte umgesetzt werden sowie die kapitalmarktrechtlichen Rahmenbedingungen, die den Rahmen der M��glichkeiten von B��rgerenergieakteuren vielfach bestimmen. Das Ergebnis zeigt einige Gemeinsamkeiten, deutliche Unterschiede in den meisten Bereichen und erlaubt es Schlussfolgerungen abzuleiten, unter welchen Voraussetzungen B��rgerenergiemodelle zu einem zentralen Element einer Transformation zu einer nachhaltigen Energiezukunft werden k��nnen. In allen drei L��ndern zeigt sich, dass B��rgerInnen, die ��ber Beteiligungsmodelle Erneuerbare-Energien-Anlagen errichteten, eine Pionierfunktion einnahmen. In allen drei L��ndern zeigt sich die Wichtigkeit der politischen Unterst��tzung f��r die weitere Verbreitung von B��rgerbeteiligungsmodellen, wobei Deutschland mit seinen langfristigen Ausbauzielen f��r erneuerbare Energie Stabilit��t signalisiert und Schottland innerhalb Gro��britanniens heraussticht, weil es sich eigene Ziele f��r den Ausbau von B��rgerenergie gesetzt hat. Weiters zeigt sich, dass der Zugang zu gesicherten Einspeisetarifen eine wesentliche Voraussetzung f��r die Ausbildung von B��rgerenergieakteuren sind, die schwieriger an Kredite kommen und dem Wettbewerb mit kommerziellen Anbietern nicht gewachsen sind. Deutschland und Gro��britannien setzen k��rzlich aber auf Ausschreibemodelle, die eine besonders gro��e H��rde f��r B��rgerenergieakteure darstellen, weil sie ohnehin knappe Ressourcen ��berspannen und der zus��tzliche Aufwand abschreckende Wirkung hat. Werden neben gesicherten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen begleitend unterst��tzende Strukturen etabliert, die bereits in der Fr��hphase der Projektentwicklung einsetzen, kann es gelingen, dass B��rgerenergieakteure aus der Pionierfunktion heraustreten und zu relevanten Playern bei der Gestaltung der Energiezukunft werden. In den drei L��ndern ist die gr����te Bedeutung von B��rgerenergie in Deutschland gegeben, wo eine gro��e Zahl an B��rgerbeteiligungsmodellen auch eine Mehrheitsbeteiligung von B��rgerInnen aufweist. Zuletzt kam es zu einem Gr��ndungsboom an Energiegenossenschaften, der dem allgemeinen Trend zur Professionalisierung gegen��bersteht. In ��sterreich gibt es ebenfalls eine Vielzahl an B��rgerInnen, die am Ausbau erneuerbarer Energie beteiligt sind, meist handelt es sich aber um indirekte Beteiligungen, die einer Art "gr��nen Geldanlage" gleichkommen. Eine Besonderheit in ��sterreich sind b��rgerbeteiligungsmodelle bei Photovoltaikanlagen, die von etablierten Energieversorgern angeboten werden, w��hrend in Deutschland gerade die Abgrenzung von Energiekonzernen, die Atom- und Kohlekraftwerke betreiben, eine wichtige Rolle spielt. In Gro��britannien wiederum treten vermehrt Charities (Wohlt��tigkeitsorganisationen) und Stiftungen auf, B��rgerbeteiligung hat vielfach einen karitativen Zweck. Obwohl auch hier zunehmend professionelle Gesellschaftsformen an Bedeutung gewinnen, werden gemeinn��tzige Strukturen durch eine Reihe von rechtlichen Rahmenbedingungen beg��nstigt. Internetbasiertes Crowdfunding spielt in den drei L��ndern eine unterschiedliche Rolle. W��hrend in��sterreich Crowdfunding ��ber Internetplattformen zur Finanzierung von Erneuerbaren-Energien- Anlagen nicht eingesetzt wird, ist es in Gro��britannien und Deutschland - allerdings auf sehr niedrigem Niveau - bereits etabliert. In allen drei L��ndern wurden in den letzten zwei Jahren die gesetzlichen Bestimmungen f��r Crowdfunding ��berarbeitet, um einen brauchbaren Rahmen f��r Crowdfunding zu bieten. Gro��britannien setzt den liberalsten Rahmen und weist unter den drei L��ndern auch das gr����te Aufkommen an Schwarmfinanzierung auf. Potenzialanalysen zeigen, dass B��rgerbeteiligungsmodelle bei erneuerbaren Energien in allen drei L��ndern gro��es Potenzial haben, einen substantiellen Beitrag zu einer nachhaltigen Ausrichtung der Energiesysteme zu leisten und damit nicht zuletzt die Akzeptanz gegen��ber erneuerbaren Energien zu erh��hen. Es zeigt sich, dass daf��r in allen drei L��ndern aber Reformen notwendig sind und bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden m��ssen. |