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Das gemeinsam mit dem Komponisten Enno Poppe geschaffene Musiktheaterwerk IQ (2011/2012) zeigt exemplarisch, wie weit Marcel Beyers Arbeit als Librettist uber manche Vorstellungen und Usancen des Opernkomponierens hinausfuhrt. Das hat zunachst mit den Aktivitaten der Auswahl, Akzentuierung und Verdichtung des Themas zu tun. Es erweist sich zudem daran, dass hier ungewohnliche Strategien zum Zuge kommen, mit denen Sinn-Momente herauskristallisiert oder auch verschattet werden, die sodann zu einer Basis fur eine ihrerseits mit vielen Ambivalenzen ausgestatteten Musiksprache werden, an deren Gestaltung sich Beyer punktuell sogar beteiligte. Aus alledem resultiert ein so spielerisch wie existenziell grundiertes Musiktheaterwerk, dessen inhaltlicher Kern, die Frage nach Konditionierungen und Intelligenz-Messungen, auf musikalischer wie textlicher Ebene zum Stimulans hochst origineller und unerwarteter Gestaltungen wird. Diese konnen als Gegenkrafte zu jederart Normierung interpretiert werden. |