Die stationäre Suchtkrankenhilfe – Daten aus der medizinischen Rehabilitation im Überblick
Autor: | Peter Missel, Andreas Koch |
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Rok vydání: | 2011 |
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Zdroj: | SUCHT. 57:451-468 |
ISSN: | 1664-2856 0939-5911 |
DOI: | 10.1024/0939-5911.a000143 |
Popis: | Zielsetzung: Die Daten der Deutschen Suchthilfestatistik (DSHS) werden jährlich bundesweit von ambulanten und stationären Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe erhoben. Die Einrichtungen orientieren sich dabei an den einheitlichen Vorgaben des Deutschen Kerndatensatzes (KDS), der von der DHS unter Beteiligung aller maßgeblichen Suchtverbände entwickelt wurde. Die vorliegende Untersuchung bezieht sich dabei ausschließlich auf die Daten aus 157 teilstationären (ganztägig ambulanten), stationären Rehabilitations- sowie Adaptionseinrichtungen. Methode: Daten aus den stationären Entwöhnungsbehandlungen 2009 werden hinsichtlich der Art der teilnehmenden Einrichtungen und bzgl. der behandelten Patienten u. a. hinsichtlich soziodemografischer Daten, Diagnosen und Komorbiditäten und Daten zum Behandlungsverlauf analysiert. Ergebnisse: Die Nationale Suchthilfestatistik zeigt eine Teilnehmerquote bzgl. der in Deutschland existierenden Rehabilitationseinrichtungen von 42,5 %, bzgl. der in Leistungsträgerschaft der Deutschen Rentenversicherung durchgeführten Behandlungen von 59,5 %. Routinemäßige Basisdokumentation und Katamnestik sind inzwischen Standard der teilnehmenden Einrichtungen. Die Zertifizierungsquote liegt noch deutlich unter der bis Herbst 2012 erforderlichen Zertifizierungspflicht. Bezogen auf die durchgeführten Behandlungen sind Behandlungen mit der Hauptdiagnose Alkohol die weitaus größte Störungsgruppe. Die Klientel weist eine hohe Komorbidität auf. Mehr als die Hälfte der Patienten war bei Behandlungsbeginn und Behandlungsende arbeitslos. Die Behandlungsergebnisse zeigen hohe Haltequoten, diese sind für Patienten mit den Hauptdiagnosen pathologisches Glücksspielen und Alkohol am höchsten. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse sprechen für eine hohe Behandlungsqualität bei komorbider Klientel in den stationären Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland. Insbesondere bei der Entwicklung spezifischer Zielgruppenkonzepte für Patienten mit komorbiden Störungen sowie hinsichtlich der medizinisch-beruflich-orientierten Rehabilitation besteht weiterer Entwicklungsbedarf. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |