Untersuchung der endothelialen Funktion und der arteriellen Steifigkeit
Autor: | Renate B. Schnabel, Sandra Wilde |
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Rok vydání: | 2012 |
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Zdroj: | Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie. 62:270-274 |
ISSN: | 2198-0713 0944-2502 |
DOI: | 10.1007/bf03346163 |
Popis: | Wahrend fortgeschrittene Atherosklerose, mit ihren Folgeerkrankungen Herzinfarkt und Schlaganfall, sich klinisch durch Gefasstenosen und -verschlusse manifestiert sind die fruhen Stadien gekennzeichnet durch eine noch reversible Storung der Gefasfunktion und erhohte Steifigkeit ohne wesentliche Lumeneinengung des Gefases. Regulator der Gefashomoostase ist das Endothel. Die Endotheldysfunktion ist einer der ersten Schritte bei der Entwicklung der Atherosklerose. Individuen mit einer manifesten Atherosklerose haben eine eingeschrankte Endothelfunktion. Daneben wird die Endothelfunktion durch unterschiedlichste Faktoren beeinflusst wie u. a. Alter, Geschlecht, Blutdruck. Um fruhzeitig Gefasfunktionsstorungen im Screening wie z. B. im arbeitsmedizinischen Setting, zu erkennen, erscheinen nicht-invasive Verfahren zur Bestimmung der Gefasreagibilitat und Steifigkeit attraktiv. In Studien eingesetzte Methoden zur Endothelfunktionsbestimmung (Fluss-mediierte Dilatation [FMD], periphere Pulsamplitudenbestimmung) und Steifigkeitsmessung sind allerdings verhaltnismasig personalaufwendig, untersucherabhangig und ergeben valide Aussagen nur unter standardisiert durchgefuhrten Untersuchungsbedingungen. Die Einflussfaktoren auf die Messung von Probandenseite wie beispielsweise korperliche Aktivitat, Rauchen, Nahrungsaufnahme sind vielfaltig und sollten kontrolliert werden. Es gibt bisher nur verhaltnismasig wenig prospektive Daten, die einen Nutzen der Untersuchung zur Risikostratifizierung belegen. Der Vergleich zu klassischen Risikoalgorithmen fur inzidente kardiovaskulare Ereignisse wie dem Framingham Risikoscore oder dem Risikoscore der Europaischen Gesellschaft fur Kardiologie liegt nur in wenigen Untersuchungen vor. Es zeigen sich keine wesentlichen Verbesserungen der Risikoklassifizierung. Auch in prospektiven Daten der alteren Allgemeinbevolkerung zeigte die Bestimmung der FMD zusatzlich zum Framingham Risikoscore keine signifikante Verbesserung der C-Statistik (Diskriminierung). Eine FMD Bestimmung schien aber die Klassifizierung der Individuen in niedriges, intermediares und hohes Risiko leicht zu verbessern. Ob dies einer Kosten-Nutzen-Rechnung standhalt, bleibt aktuell offen, so dass derzeit ein Einsatz der Methoden nur in Studien gerechtfertigt erscheint. Auch gibt es aktuell noch keine klaren Empfehlungen in Leitlinien der Fachgesellschaften, die Endothelfunktionsmessung breit im Screening einzusetzen. |
Databáze: | OpenAIRE |
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