Wie tief muss die radiäre Optikusneurotomie zur Therapie des retinalen Zentralvenenverschlusses sein?

Autor: G. Varadi, Stefan Dithmar, H. E. Völcker, J. Wrede
Rok vydání: 2006
Předmět:
Zdroj: Der Ophthalmologe. 103:321-324
ISSN: 1433-0423
0941-293X
DOI: 10.1007/s00347-005-1281-8
Popis: In den bislang publizierten Studien zur radiaren Optikusneurotomie (RON) wurde die Schnitttiefe meist nicht definiert. Eine zu tiefe Inzision kann Komplikationen verursachen. Um die fur die RON erforderliche Schnitttiefe zu ermitteln, wurde die folgende histologische Studie durchgefuhrt. Der Papillenbereich von 19 Autopsieaugen wurde in histologischen Serienschnitten aufgearbeitet und der Abstand von der inneren Papillenflache bis zur auseren Begrenzung der Lamina cribrosa gemessen. Bei 10 weiteren Autopsieaugen wurde eine 2 mm tiefe experimentelle RON nasal mit dem Spaide-CRVO-Knife (Fa. DORC, Niederlande) durchgefuhrt. Die Inzisionstiefe wurde histologisch in Serienschnitten beurteilt. Der Abstand zwischen der inneren Papillenflache und der auseren Begrenzung der Lamina cribrosa betrug 1,35±0,3 mm (fixationskorrigierter Mittelwert: 1,45 mm). Bei der experimentell durchgefuhrten RON ergab sich eine Schnitttiefe von 1,53±0,3 (fixationskorrigierter Mittelwert: 1,65 mm). Ausgehend von Normalaugen ist eine Schnitttiefe von 1,45 mm zur Durchtrennung der Lamina cribrosa ausreichend. Ein beim Zentralvenenverschluss vorhandenes Papillenodem ist zusatzlich zu berucksichtigen. Die „frei Hand“ durchgefuhrte RON fuhrt selbst unter kontrollierten experimentellen Bedingungen zu stark streuender Inzisionstiefe. Die Entwicklung eines RON-Messers mit definierter Eindringtiefe erscheint wunschenswert.
Databáze: OpenAIRE