Die Jena Angst-Monitoring-Liste (JAMoL) - ein Instrument zur evidenzbasierten Behandlung von Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie in der Hausarztpraxis
Autor: | Wolfgang A. Blank, Elisabeth Schöne, Tobias Teismann, Horst Christian Vollmar, Mercedes Schelle, Antje Freytag, Thomas S. Hiller, Jochen Gensichen, Jürgen Margraf, Jörg Breitbart |
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Rok vydání: | 2018 |
Předmět: |
Gynecology
medicine.medical_specialty business.industry Health Policy Panic disorder Medicine (miscellaneous) Primary care Case management medicine.disease 030227 psychiatry Education 03 medical and health sciences 0302 clinical medicine Medicine Anxiety 030212 general & internal medicine medicine.symptom business Agoraphobia |
Zdroj: | Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen. :28-37 |
ISSN: | 1865-9217 |
DOI: | 10.1016/j.zefq.2018.02.003 |
Popis: | Zusammenfassung Hintergrund Bei Angststorungen wird empfohlen, verhaltenstherapeutisch orientierte Methoden bereits in der Primarversorgung anzuwenden. Hausarztliche Behandlungen chronisch erkrankter Patienten konnen durch strukturiertes Monitoring und Case Management optimiert werden. Die vorliegende Arbeit beschreibt Rationale, Aufbau und Anwendung der „Jena Angst-Monitoring-Liste“ (JAMoL), eines Instruments zur Durchfuhrung klinischer Monitorings bei Patienten mit Panikstorung mit oder ohne Agoraphobie in der Hausarztpraxis. Methoden Die Entwicklung der JAMoL basierte auf etablierten klinischen Masen, dem Rationale expositionsbasierter Angstbehandlungen sowie Forschungsergebnissen zu Hausarztpraxis-basiertem Case Management. Pilot- und Praxistests wurden durchgefuhrt. In der Interventionsstudie „Jena-PARADIES“ ( DRKS00004386 ) wurde die JAMoL eingesetzt, um regelmasige telefonische Monitorings bei hausarztlichen Patienten mit Panikstorung durchzufuhren. In qualitativen Begleitstudien wurden Studienteilnehmer mittels semistrukturierter Interviews zu Anwendbarkeit und Relevanz des Instruments befragt. Ergebnisse Die JAMoL erfasst die Schwere klinischer Angstsymptome (6 Items) sowie kritische Aspekte der Therapieadharenz (4 Items) und unterstutzt den Case-Management-bezogenen Informationsaustausch (3 Items). Ein integriertes Ampelschema erleichtert dem Praxisteam die Befundauswertung. Im Rahmen der Interventionsstudie fuhrten nichtarztliche Hausarztpraxismitarbeiterinnen insgesamt 1525 JAMoL-gestutzte Monitorings bei 177 Patienten aus 30 Hausarztpraxen durch. Dabei erhielt jeder Patient im Median 10 (Interquartilbereich, 9-10) Monitorings in etwa einem halben Jahr. Qualitative Interviewanalysen zeigten, dass das Instrument von Praxisteams und Patienten als praktikabel und behandlungsrelevant bewertet wird. Schlussfolgerungen Die JAMoL ermoglicht ein kontinuierliches Monitoring des Symptom- und Behandlungsverlaufs bei Patienten mit Panikstorung mit oder ohne Agoraphobie in der Hausarztpraxis. Im Rahmen des verhaltenstherapeutisch orientierten Behandlungsprogramms „Jena-PARADIES“ fungiert die JAMoL als zentrales Case-Management-Instrument des hausarztlichen Praxisteams. |
Databáze: | OpenAIRE |
Externí odkaz: |