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Zu den Fluchtenden, die aus ihrem gewohnten Leben gerissen und bar jeglicher Illusionen in Richtung Westen zogen, gehorte Anfang des Jahres 1945 auch Christa Wolf, damals Christa Ihlenfeld, mit ihrer Familie. Vertreibung, Flucht und die Stunde der Befreiung durch die Alliierten – was das Ende des sechsjahrigen morderischen Krieges bedeutete – gehoren zu ihren pragenden Grunderfahrungen, die sie ihr Leben lang begleiten und auf die sie in vielfaltigen Aussagen und in ihren Texten von der Moskauer Novelle uber Kindheitsmuster bis zu Stadt der Engel immer wieder zuruckgreifen wird. Gerade sechzehnjahrig schwankt sie in den ersten Monaten nach Kriegsende zwischen Ablehnung des Neuen und Festhalten am Vergangenen, dabei immer wieder um ihren Stolz als den einzigen Besitz ringend (vgl. Blickwechsel; WA 3, 111–128). |