Bedarfs- und Lösungsansätze gemeinsamer Wohnformen für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen
Autor: | Wolff, Georg |
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Jazyk: | němčina |
Rok vydání: | 2023 |
Předmět: | |
DOI: | 10.34726/hss.2023.108580 |
Popis: | Die Bevölkerungsalterung wird voraussichtlich einer der wichtigsten globalen demografischen Trends des 21. Jahrhunderts sein, da die Bevölkerung noch nie so alt war wie heute. Sie ist ein globales Problem, das durch Faktoren wie "steigende Lebenserwartung" und "sinkende Fruchtbarkeit" [1] verursacht wird. Einerseits steigt aufgrund der größeren Anzahl älterer Menschen das Durchschnittsalter der Bevölkerung mit zunehmender Lebenserwartung, andererseits geht aufgrund des Sinkens der Geburtenrate die Zahl der Neugeborenen zurück, und wenn dieser Trend anhält, wird die Bevölkerung junger Erwachsener nach und nach schrumpfen. Nicht nur in Österreich, sondern auch in den Entwicklungsländern, wo die Geburtenrate in einem früheren Alter zu sinken beginnt, findet eine rasche Alterung der Bevölkerung statt.Es ist nicht selten, dass ältere Menschen ganz allein zu Hause leben, weil der/die Partner:in verstorben ist oder weil die Kinder weit weggezogen sind. Dennoch will ein Großteil nicht allein, sondern in einer Gemeinschaft leben und, solange es möglich ist, seine Unabhängigkeit bewahren. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Senior:innen in sogenannte Mehrgenerationenhäuser umzusiedeln. Mehrgenerationenhäuser sind Zentren für soziale Interaktion. Sie erleichtern die Gemeinschaftsbildung, indem sie einen Treffpunkt für Freund:innen und Nachbar:innen bieten. Ein Mehrgenerationenhaus ist ein Ort, an dem sich Menschen jeden Alters und jeder Lebenslage wohlfühlen und einbringen können. Das generationenübergreifende Konzept, das diesen Häusern zugrunde liegt, gibt ihnen ihren Namen [2].Familien, Alleinerziehende und ältere Menschen profitieren alle vom Leben in der Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft. Viele Senior:innen haben Freude am Umgang mit jüngeren Menschen und helfen zum Beispiel auch gelegentlich als Babysitter:innen aus. Dies wiederum führt zu einer Entlastung der Eltern. Im Gegenzug können die jüngeren den älteren Menschen auch auf andere Weise helfen, etwa beim Einkaufen oder beim Erlernen des Umgangs mit neuen Technologien. Die Generationen können ihr Wissen und ihre Erfahrungen miteinander teilen, anstatt getrennt zu leben. Nichtsdestotrotz sind auch in diesem Wohnmodell Streitigkeiten möglich. Jüngere Menschen sind meist berufstätig und gründen ihre eigenen Familien. Wenn zum Beispiel Säuglinge oder Kleinkinder mit ihren älteren Mitbewohner:innen eine Wohnung teilen, kann es zu einem erhöhten Lärmpegel kommen. Für ältere Menschen, die solche Aktivitäten nicht gewohnt sind, kann das sehr belastend sein. Daher ist für manche ein solcher Lebensstil lediglich eine vorübergehende Lösung, wenn sie sich zu Hause nicht mehr selbst versorgen können. Aus diesem Grund sollte sich jede/r im Vorfeld ernsthaft Gedanken darüber machen, ob er mit einer solchen Situation leben kann. Jede/r, die/der in einer Wohngemeinschaft lebt, muss kommunikativer sein und Rücksicht auf seine Nachbar:innen nehmen. Dennoch entscheiden sich viele Menschen bewusst für das Zusammenleben, weil es ihnen immense Vorteile bringt. Für den Erfolg einer Mehrgenerationen-Wohngemeinschaft, in der ältere Menschen pflegebedürftig sind, ist die Anwesenheit einer externen, professionellen Betreuung von großer Bedeutung. Oftmals sind Pflegekräfte jedoch nur eine vorübergehende Hilfe. Gesunde und junge Menschen sind nicht verpflichtet, sich um die Älteren zu kümmern, aber sie können es gerne tun, wenn sie möchten. Die Wohnungen sollten dabei gemeinschaftlich und barrierefrei sein, damit die älteren Menschen ein Höchstmaß an Autonomie und Sicherheit erhalten. In dieser Arbeit werden durch eine umfassende Literaturrecherche und eine Analyse der besten Entwurfspraktiken für Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften in Österreich und Deutschland Wohnmöglichkeiten aufgezeigt, die auf die Bedürfnisse der Bewohner:innen aller Altersgruppen angepasst sind und ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen. Es werden die Vor- und Nachteile der Unterbringung mehrerer Generationen in einem Haus erörtert sowie relevante demografische Daten, wobei der Schwerpunkt auf dem älteren Teil der Gesellschaft liegt. Darüber hinaus werden die Voraussetzungen für die Durchführung eines Mehrgenerationenprojekts dargestellt. Population aging is expected to be one of the most important global demographic trends of the 21st century, as the population has never been as old as it is today. It is a global problem caused by factors such as "increasing life expectancy" and "decreasing fertility" [1]. On the one hand, due to the larger number of elderly people, the average age of the population increases as life expectancy increases; on the other hand, due to the decrease in the birth rate, the number of newborns decreases, and if this trend continues, the population of young adults will gradually shrink. Rapid population aging is taking place not only in Austria, but also in developing countries, where the birth rate starts to decline at an earlier age. It is not uncommon for older people to live at home all alone because their partner has passed away or because their children have moved far away. Nevertheless, a large proportion does not want to live alone, but in a community and, as long as it is possible, maintain their independence. For this reason, more and more seniors decide to move into so-called multigenerational houses. Multigenerational homes are centers for social interaction. They facilitate community building by providing a meeting place for friends and neighbors. A multigenerational house is a place where people of all ages and walks of life can feel comfortable and involved. The intergenerational concept that underlies these houses gives them their name [2].Families, single parents and the elderly benefit from living in a multigenerational shared house. Many seniors enjoy interacting with younger people and occasionally help out as babysitters, for example. This in turn relieves the burden on the parents. In return, the younger people can also help the older people in other ways, such as shopping or showing them how to use new technologies. The generations can share their knowledge and experience instead of living separately. Nevertheless, disputes are also possible in this living model. Younger people are usually working and starting their own families. For example, when infants or toddlers share an apartment with their older roommates, there may be increased noise levels. For older people who are not used to such activities, this can be very stressful. Therefore, for some, such a lifestyle is only a temporary solution when they can no longer care for themselves at home. For this reason, everyone should seriously consider in advance whether they can live with such a situation. Everyone who lives in a shared apartment must be more communicative and considerate of his or her neighbors. Nevertheless, many people consciously decide to live together because it brings them immense advantages. For the success of a multigenerational residential community in which elderly people require care, the presence ofVexternal, professional care is of great importance. However, caregivers are often only a temporary help. Healthy and young people are not obliged to take care of the elderly, but they are welcome to do so if they wish. In this regard, the apartments should be communal and barrier-free so that the elderly can have maximum autonomy and security. In this paper, a comprehensive literature review and an analysis of best design practices for multigenerational housing communities in Austria and Germany will identify housing options that are adapted to the needs of residents all age groups and allow them to live together in harmony. The advantages and disadvantages of housing several generations in one house are discussed, as well as relevant demographic data, with a focus on the older part of society. In addition, the requirements for the implementation of a multigenerational project are presented. |
Databáze: | OpenAIRE |
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