Macular-Pucker-Chirurgie mit und ohne Delamination der Membrana limitans interna – eine prospektive randomisierte Studie

Autor: R Staudenmaier, C Krüger, Marcus Werner Storch, Hans Hoerauf, U. Ritzau-Tondrow, Josep Callizo, Mohammed H. Khattab, Peer Lauermann
Rok vydání: 2019
Předmět:
Zdroj: Der Ophthalmologe. 116:1038-1045
ISSN: 1433-0423
0941-293X
DOI: 10.1007/s00347-019-0936-9
Popis: Es gibt Hinweise darauf, dass die zusatzliche Entfernung der ILM (Membrana limitans interna) die Rezidivrate nach Pucker-Chirurgie bei ahnlichem funktionellem Ergebnis reduziert. Andererseits wurden morphologische Veranderungen der inneren Netzhautschichten nach ILM-Peeling beschrieben. Ziel dieser Studie war, die Langzeitdaten nach Vitrektomie mit und ohne ILM-Delamination zu vergleichen, um evtl. Unterschiede hinsichtlich morphologischer und funktioneller Ergebnisse aufzudecken. In einer prospektiven Studie mit insgesamt 32 Patienten mit idiopathischer epiretinaler Gliose wurden je 16 Patienten in 2 Gruppen randomisiert. In beiden Gruppen wurde eine Pars-plana-Vitrektomie (ppV) mit Peeling der epiretinalen Gliose durchgefuhrt. In Gruppe 1 wurde keine zusatzliche Anfarbung und/oder Peeling der ILM durchgefuhrt, in Gruppe 2 wurden zusatzlich nach Anfarbung die ILM oder ILM-Reste entfernt. Die untersuchten Parameter waren Visus, zentrale Netzhautdicke (CRT) in der optischen Koharenztomographie (OCT), Metamorphopsie und Op.-Komplikationen. Zeitpunkte der Untersuchungen waren direkt praoperativ, nach 1, 3 und 6 Monaten sowie teilweise 8,4 Jahre postoperativ. In Gruppe 1 (n = 15) hatte sich der praoperative mittlere Visus von 0,54 logMAR nach 6 Monaten postoperativ (n = 13) auf 0,38 logMAR gebessert. Aus Gruppe 1 konnten 6 Patienten im Langzeitverlauf noch einmal untersucht werden, und der Visus besserte sich nach 8 Jahren weiter auf 0,32 logMAR. Die CRT war von durchschnittlich praoperativ 473 auf 235 µm im Langzeitintervall gesunken. In Gruppe 2 (n = 15) betrug der mittlere Visus praoperativ 0,47 logMAR und hatte sich 6 Monate postoperativ (n = 13) auf 0,38 logMAR und in der Langzeituntersuchung (n = 5) auf 0,1 logMAR gebessert. Die CRT war in dieser Gruppe von durchschnittlich praoperativ 417 auf 278 µm im Langzeitintervall gesunken. In Gruppe 1 war ein Rezidiv im Nachbeobachtungszeitraum aufgetreten, in Gruppe 2 keines. Die Studie zeigt, dass zwischen den beiden Gruppen weder nach 6 Monaten noch nach 8 Jahren Nachbeobachtungszeit ein signifikanter Unterschied hinsichtlich Visus und Netzhautdicke bestand. Das beobachtete Rezidiv in der Gruppe ohne ILM-Delamination unterstreicht die Vermutung, dass ein zusatzliches ILM-Peeling die Rezidivrate senken konnte.
Databáze: OpenAIRE