Auswirkungen der endovaskulären Therapie von Nierenarterienstenosen auf Blutdruck und Nierenfunktion

Autor: H. Bovenschulte, H. Schwabe, Udo Engelmann, O. Rehder, V. Burst, R. Thul, K. B. Krug, S. Mönig, Martin Hellmich
Rok vydání: 2012
Předmět:
Zdroj: Der Urologe. 51:1562-1571
ISSN: 1433-0563
0340-2592
Popis: Retrospektive Auswertung der Erfolgsraten der interventionell-radiologischen Behandlung von Nierenarterienstenosen. Anhand der Krankenakten wurden die pra- und postinterventionellen Daten aller 104 Patienten ausgewertet, bei denen vom 01.01.1994 bis zum 31.12.2007 eine Nierenarterienstenose mittels einer perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA; n=25 Patienten) oder einer Stent-PTA (n=79 Patienten) behandelt worden war. Die Angaben wurden mit einem strukturierten Erhebungsbogens elektronisch erfasst und anhand eines zeitlichen Rasters klassifiziert. Es erfolgten Subgruppenanalysen und Signifikanzberechnungen mittels des t-Tests fur verbundene Stichproben. Am 1. Tag nach der Intervention ergab sich fur alle Patienten eine signifikante Abnahme des mittleren systolischen [Gesamtgruppe (GG) p=0,002, Stent-PTA-Gruppe (SPG) p=0,023, PTA-Gruppe p=0,022] und eine tendenzielle Abnahme des mittleren diastolischen Blutdruckes. Im 1. und 2. postinterventionellen Jahr bestatigte sich im Mittel eine auffallige Reduktion des systolischen Blutdruckes (GG: p=0,009 bzw. 0,007; SPG: p=0,039 bzw. 0,015). Ansonsten waren die Blutdruckwerte stabil. Bei den Stent-PTA-Patienten der Jahre 2001–2007 lag eine signifikante Abnahme der verordneten Antihypertonika vor (p=0,023 bzw. p=0,046). Die Kreatininkonzentration im Serum sank zunachst im Mittel und stieg ab dem 3. Jahr wieder an. Bei prainterventionell erhohten Kreatininwerten nahm der Kreatininwert ab dem 5. Jahr signifikant zu. Die interventionell-radiologische Behandlung einer atherosklerotischen Nierenarterienstenose fuhrte in der Regel zu einer Verzogerung der Nierenfunktionsverschlechterung und zu einer Stabilisierung des Blutdruckes. In Anbetracht des meist chronisch progredienten Verlaufs ist dies als Therapieerfolg zu werten.
Databáze: OpenAIRE