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Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Darstellung des Ersten Weltkrieges in der zeitgenössischen Mädchenliteratur näher auseinander. Hierfür wurden die drei Mädchenkriegsromane „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ der Autorin Else Ury, Sophie Kloerß´ „Im heiligen Kampf“ und Johanna Klemms „Die wir mitkämpfen“ ausgewählt. Anhand dieser drei Werke soll gezeigt werden, wie der Erste Weltkrieg in der zeitgeschichtlichen Kriegsliteratur für Mädchen aufgearbeitet wird und wie unterschiedlich diese Herangehensweisen sein können. Des Weiteren soll die Annahme widerlegt werden, dass die Kriegsliteratur für Mädchen durchgängig kriegsverherrlichende Botschaften vermittelt, da davon auszugehen ist, dass sich selbst in den während des Ersten Weltkrieges veröffentlichten Werken durchaus auch kritische Tendenzen erkennen lassen. Der Schwerpunkt der Arbeit wird auf die Darstellung des Krieges gelegt, wobei die Erzählstruktur, die im Werk präsentierte Kriegswirklichkeit und die vermittelte politische Botschaft Berücksichtigung finden. Durch die Analyse der drei ausgewählten Mädchenkriegsromane hat sich gezeigt, dass das Thema Krieg in der zeitgenössischen Mädchenliteratur allgegenwärtig war, aber durchaus sehr unterschiedliche Darstellungen erfahren hat. Während Else Urys „Nesthäkchen und der Weltkrieg“ weitestgehend eine Kriegsverherrlichung anstrebt, finden sich in Sophie Kloerß´ „Im heiligen Kampf“ zunehmend kritische Züge. Eine absolute Ausnahme unter den Mädchenkriegsromanen stellt aber Johanna Klemms „Die wir mitkämpfen“ dar, denn hier werden ganz offensichtlich kritische Tendenzen preisgegeben. Es kann also festgehalten werden, dass trotz der grundsätzlich patriotischen Einstellung der Autorinnen in der zeitgenössischen Literatur für Mädchen während des Ersten Weltkrieges eine durchgängige Kriegsverherrlichung ausgeschlossen werden kann und sich zunehmend kritische Anmerkungen finden lassen, die jedoch auf recht unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden. |