Abstrakt: |
Hintergrund: Zur Eindämmung des COVID-19-Ausbruchs erließ die Bundesregierung einige Regeln und Einschränkungen für die Bürger. Ziel: Diese Studie widmet sich dem Einfluss der Maßnahmen auf traumatologische Vorstellungen in der Notaufnahme. Material und Methoden: Alle konsekutiven traumatologischen Patienten der Notaufnahme des Marienhospitals Stuttgart (MHS), die sich in den 6 Wochen jeweils vor und nach dem Lockdown sowie währenddessen vorstellten, wurden einbezogen. Die Zeit und Art der Vorstellung, die Behandlungsart, der Manchester Triage Score, die Region und Art der Verletzung sowie demografische Daten wurden ermittelt und verglichen. Ergebnisse: Es wurden 551 Fälle während des Lockdowns, 943 Fälle davor und 783 Fälle danach eingeschlossen. Es konnte eine Fallzahlreduktion um 41,6 % im Vergleich zu davor und um 29,7 % verglichen mit danach (p< 0,001) beobachtet werden. Während des Lockdowns waren die Patienten im Mittel älter (vorher: 51,5 Jahre, Lockdown: 56,1 Jahre, danach: 51,6 Jahre) (p< 0,001). Kopf-Hals-Verletzungen waren konstant (25,0 %, 25,4 %, 25,5 %). Verletzungen der unteren Extremität waren seltener (26,1 %, 22,3 %, 22,7 %), der oberen Extremität häufiger (25,5 %, 31,8 %, 30,1 %). Besonders Sportverletzungen (11,1 %, 5,1 %, 9,1 %) und Arbeitsunfälle (16,1 %, 10,7 %, 12,8 %) reduzierten sich, dafür stiegen häusliche Unfälle (30,4 %, 52,5 %, 31,8 %). Selbsteinweisungen gingen zurück (67,7 %, 53,2 %, 60,3 %), Vorstellungen mittels Rettungsdienst stiegen (28,3 %, 38,7 %, 35,6 %). Stumpfes Trauma war der häufigste Grund einer Vorstellung (55,6 %, 61,0 %, 55,3 %). Es musste öfter operiert werden (16,8 %, 21,6 %, 14,0 %). Schlussfolgerung: Der Lockdown und die Einschränkungen hatten einen Einfluss auf Zahl sowie Art und Behandlung von Traumapatienten in Stuttgart. |