Abstrakt: |
Bei der schweren idiopathischen Obstipation (sog. „slow transit constipation“, STC) handelt es sich um eine seltene Erkrankung, die überwiegend Frauen betrifft. Pathophysiologie und Ätiologie dieser Erkrankung sind nur zum Teil bekannt. Differenzialdiagnostisch müssen mechanische, medikamentöse, degenerative, metabolische, endokrinologische, neurologische und psychiatrische Ursachen der Obstipation ausgeschlossen werden. Hierzu ist eine umfangreiche interdisziplinäre Abklärung erforderlich. Zudem müssen gastrointestinale Funktionsanalysen gefordert werden, wobei der Bestimmung der Kolontransitzeit eine Schlüsselrolle zufällt. Wichtig ist weiterhin der Ausschluss einer pangastrointestinalen Passagestörung, einer Beckenbodendysfunktion oder eines Colon irritabile. Die Initialtherapie der STC ist grundsätzlich konservativ. Nur bei gut dokumentiertem Therapieversagen sollte eine operative Behandlung erwogen werden. Als Standardverfahren gilt die (subtotale) Kolektomie mit ileorektaler Anastomose. Bei korrekter Patientenselektion kann mit einer Erfolgsquote von über 80 % gerechnet werden. |