Simulation in der Geburtshilfe – eine neue Methode zur Verbesserung des Managements geburtshilflicher Notfälle?

Autor: Blum, Ronja, Gairing Bürglin, Anja, Gisin, Stefan
Zdroj: Therapeutische Umschau; November 2008, Vol. 65 Issue: 11 p687-692, 6p
Abstrakt: In anderen Fachbereichen wie z.B. der Anästhesie hat der Einsatz der Simulation in den letzten 15 Jahren stark zugenommen. Die Simulation ermöglicht die Darstellung von klinischen Situationen zum risikolosen Üben von komplexen Abläufen oder einzelnen Handgriffen. Es ist eine praktische und sichere Möglichkeit, um neue Fähigkeiten zu erlernen oder bereits gelerntes zu verbessern. Das Üben von kritischen Situationen mit Hilfe der Simulation ist in der Geburtshilfe jedoch noch wenig verbreitet. Um eine medizinische Notfallsituation korrekt einzuschätzen und anschließend die richtigen Maßnahmen zu treffen sind Erfahrung und Routine notwendig. Es ist in schwierigen Situationen wichtig, ruhig zu bleiben, damit keine Fehler passieren. Der Geburtshelfer benötigt also eine Mischung aus manuellen und kommunikativen Fähigkeiten, auch muss er in Notfallsituationen schnell handeln und die richtigen Entscheidungen treffen können. Die Simulation kann uns helfen, diese verschiedenen Fähigkeiten zu erlangen und zu trainieren, da auch in der Geburtshilfe die Erwartungen und Ansprüche der Patientinnen an die Ärzte und Hebammen stetig zunehmen: eine Geburt soll ohne Risiko für Mutter und Kind ablaufen. Wir beschreiben in diesem Artikel die Auswertung eines von uns konzipierten und durchgeführten Postenlaufes mit vier geburtshilflichen Notfallszenarien zur Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Hebammen. Unsere Resultate zeigen, dass die Simulation auch in der Geburtshilfe eine akzeptierte Methode ist, um Notfallszenarien im Team zu üben. Ob sich durch den regelmäßigen Einsatz solcher Kurse die Patientensicherheit erhöht, können wir nicht abschließend beurteilen, dies muss in weiteren Studien geklärt werden.
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